"Nachhaltigkeit bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden."

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

See im Schwarzwald aus der Vogelperspektive

Nachhaltigkeitsbericht erstellen: Darauf muss Ihr Unternehmen achten

Nachhaltigkeit ist neben der Digitalisierung und dem Fachkräftemangel das wichtigste Thema für Unternehmen in Deutschland und der EU. Die CSRD Berichtspflicht gibt der Nachhaltigkeitsberichterstattung nun einheitliche Standards und sorgt für ehrliche, transparente Nachhaltigkeitskommunikation. Worauf Ihr Unternehmen beim Erstellen eines Nachhaltigkeitsberichts achten muss und wie Sie Greenwashing vermeiden, zeige ich Ihnen hier.

Was ist ein Nachhaltigkeitsbericht eigentlich?

Nachhaltigkeitsberichte sind nicht-finanzielle Erklärungen, die Auskunft über die ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen von Unternehmen geben. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet seit 2023 zunächst größere, bis 2026 fast alle Unternehmen dazu, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. So weit, so trocken. Die ersten Unternehmen setzen aber bereits auf emotionales Storytelling in ihren Nachhaltigkeitsberichten, um ihre Unternehmenswerte mit den Stakeholdern zu teilen. Manche gewinnen sogar Preise! Ihr Bericht hat eine wichtige Funktion im Marketing und in Ihrer PR. Möchten Sie einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen lassen, der mehr kann, als nur Zahlen und Daten zu präsentieren? Hier geht’s zu Ihrer unverbindlichen Beratung.

Übrigens: Nachhaltigkeitsbericht, CS-Bericht oder CSR-Bericht? Drei Begriffe für das Gleiche.

Für welche Unternehmen ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung Pflicht?

Große börsennotierte Unternehmen veröffentlichen schon seit 2018 ihre Nachhaltigkeitsberichte. Seit Einführung der CSRD Berichtspflicht sind auch kleinere und mittelständische Unternehmen betroffen. Konkret müssen seit 2024 alle Unternehmen einen CS-Bericht veröffentlichen, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen:

  • Mitarbeiter > 250
  • Bilanzsumme > 25 Mio. EUR
  • Nettoumsatz > 50 Mio. EUR

Durch die Staffelung der Berichtspflicht ist die Zahl der verpflichteten Unternehmen im Jahr 2024 um das Dreißigfache gestiegen.

Ab 2026 müssen alle Unternehmen außer Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitenden und weniger als 900.000€ Nettojahresumsatz einen Bericht veröffentlichen. Ob und ab wann Ihr Unternehmen dabei ist, können Sie zum Beispiel beim DNK in Erfahrung bringen. 

Was ist der Unterschied zwischen Nachhaltigkeitsberichten und Nachhaltigkeitszertifikaten?

Wenn Ihr Unternehmen eine sinnvolle Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt hat, wollen Sie Ihre Lieferkette gut im Auge behalten und sich auf Ihre PartnerInnen verlassen. Zertifikate sind eine praktische Möglichkeit für Ihre Zulieferer, die nicht unter die CSRD Richtlinien fallen. Nachhaltigkeitszertifikate werden von unabhängigen Organisationen wie dem TÜV vergeben und bieten zusätzliche Glaubwürdigkeit. 

Was gehört in einen Nachhaltigkeitsbericht?

In der Gestaltung des Nachhaltigkeitsberichts ist Ihr Unternehmen frei. Manche Unternehmen veröffentlichen nur trockene Zahlen, die durch Einhaltung aller relevanten Standards vergleichbar und überprüfbar sind. Andere UnternehmerInnen haben erkannt, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung enormes Marketingpotenzial hat. Sie setzen auf Storytelling, auf einen Dialog mit ihren Stakeholdern, auf Emotionen. Der Markt ist kritischer geworden, KonsumentInnen bewusster. Mit einem überzeugenden CSR-Bericht überzeugen Sie LeserInnen von Ihren Markenwerten und stärken Ihr Image.

Mit diesen Punkten ist Ihr Bericht auf jeden Fall gut aufgestellt:

  • Umweltauswirkungen
  • Arbeitnehmer*innenbelange
  • Soziale Auswirkungen
  • Menschenrechte
  • Korruption und Bestechung
  • Lieferketten
  • Innovation und Investition

Wie wäre es mit einem General Values Statement? Damit kann Ihr Unternehmen den ethischen Rahmen für die eigenen Geschäftspraktiken abstecken und den Standard benennen, an dem es gemessen werden will.

Wie ist ein Nachhaltigkeitsbericht aufgebaut?

Kommt darauf an, denn: Eine feste Vorgabe zum Aufbau eines Nachhaltigkeitsberichts gibt es nicht. Die gültigen Standards geben nur ein grobes Gerüst vor und lassen viel Spielraum bei der Gestaltung. Auch die Ausmaße der Berichte unterscheiden sich so stark, dass eine Antwort schwierig ist. Sind Sie ein kleines, mittelständisches Unternehmen und fallen gerade so unter die CSRD-Richtlinien? Dann veröffentlichen Sie vielleicht einen knapperen Bericht als ein DAX-Unternehmen mit 1000 MitarbeiterInnen. Für eine inhaltlich sinnvolle und ansprechende Struktur mit einem logischen roten Faden berate ich Sie gerne

Welche Standards gibt es?

Auch wenn die Gestaltung eines Nachhaltigkeitsberichts keinen festen Regeln unterliegt, gibt es doch einige verbindliche Standards, die für Vergleichbarkeit und Transparenz sorgen. An welche Standards Sie sich halten, ist Ihnen überlassen. Die gängigsten habe ich hier einmal für Sie aufgelistet:

  • Global Reporting Initiative (GRI): International anerkannte Indikatoren und Leitfäden. Es wird sich auf wesentliche Informationen konzentriert, präzise erläutert und mit Daten belegt. Informiert ein Unternehmen über einzelne Aspekte nicht, muss diese Entscheidung ausführlich begründet werden nach dem “report or explain” Prinzip. GRI wird von den meisten Unternehmen verwendet, erfordert aber komplexe Kennzahlen.

  • Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK): Besonders im Mittelstand beliebt, da die Realität von kleineren Unternehmen berücksichtigt wird. Das DNK-Büro gleicht 20 Kriterien der DNK-Erklärung mit den Anforderungen der EU-Taxonomie und den Inhalten der CSRD ab. Der DNK verfügt außerdem über ein weites Netzwerk zur Unterstützung und Beratung.

  • UN Global Impact: Zehn soziale und ökologische Standards, auf die sich 21.000 Unternehmen und Organisationen aus über 170 Ländern geeinigt haben. Besonders Menschenrechte und die Förderung umweltfreundlicher Technologien stehen im Fokus. 

  • Corporate Net-Zero Standard: Der weltweit erste wissenschaftliche Standard, herausgegeben von der Science Based Targets Initiative (SBTi). Unternehmen zeigen überprüfbare Schritte an, die das Unternehmen zu einem Netto-Null-Emissionen-Ziel führen. Der Corporate Net-Zero Standard ist der einzige Standard, der sich direkt an den Pariser Klimazielen festmacht. 

Was macht gute Nachhaltigkeitskommunikation aus?

Sie haben starke Werte, feste Überzeugungen und den Willen, etwas zu verändern. Ihr Social Media Auftritt kommt gut an, der Newsletter wird gelesen, Print und Werbung funktionieren auch? Machen Sie im Nachhaltigkeitsbericht genauso weiter! Mit diesen Punkten klappt’s:

  • Transparent: Trotz freier Gestaltungsmöglichkeiten braucht Ihr Nachhaltigkeitsbericht überprüfbare Zahlen, Daten und Fakten. 

  • Zielgruppenspezifisch: Ein guter Nachhaltigkeitsbericht enthält alle Informationen für verschiedene Zielgruppen. Zahlen für Shareholder und PartnerInnen, wichtige Punkte für ArbeitnehmerInnen, positive Signale nach außen. 

  • Emotional: Ein Bericht kann trocken wie Zwieback sein. Muss er aber nicht! Nachhaltigkeit ist wichtig, gefragt und verlangt. Das Thema bringt Menschenmassen auf die Straße. Begeistern Sie mit guter Kommunikation genauso viele Menschen für Ihre Marke!

  • Ehrlich: Stehen Sie offen zu den eigenen Fehlern! Die letzten Jahrzehnte waren in Sachen Umwelt und Soziales keine Glanzleistung. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung, und Ihre Stakeholder achten darauf.

  • Verständlich: Die Nachhaltigkeitsstandards können von Computerprogrammen gelesen werden. Sie wollen aber Menschen ansprechen. Weiterer Vorteil: Gut gestaltete Texte und Grafiken aus dem Bericht können recycelt werden, zum Beispiel für Ihre Website, den Newsletter oder den Social Media Auftritt. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

  • ohne Greenwashing: Es ist nicht alles grün, was glänzt! Kritische Stakeholder erkennen den Unterschied zwischen Plänen für eine bessere Zukunft und leeren Versprechungen. Die EU-Kommission hat am 22. März 2024 Kriterien gegen irreführende Umweltaussagen veröffentlicht und plant, in Zukunft energisch dagegen vorzugehen. Schützen Sie Ihr Unternehmen vor Negativmeldungen und punkten Sie durch Glaubwürdigkeit.

Auswirkungen auf Image und PR:

Wussten Sie schon, dass grüne Unternehmen mehr Umsatz machen? Die Themen Umweltschutz, Ressourcenverbrauch und Fairness gegenüber Angestellten gehören zu den wichtigsten Punkten sowohl für KundInnen als auch für BewerberInnen. Wir alle haben heute andere Ansprüche an Unternehmen. Wir verlangen mehr Verantwortung und zeigen das durch unser Konsumverhalten: Laut der Utopia Studie 2024 kaufen 55% der KonsumentInnen lieber Produkte, die als nachhaltig gekennzeichnet sind.

Mit einem transparenten, zertifizierten Nachhaltigkeitsbericht schaffen Sie Vertrauen in Ihr Unternehmen und binden KundInnen und PartnerInnen. Die Ehrlichkeit zahlt sich übrigens aus: Selbst Großkonzerne, die über riesige PR-Maschinen verfügen, kommen mit leeren Versprechungen nicht mehr davon und kämpfen mit Imageschäden.

CSR- Gut für den Planeten, gut für Ihr Unternehmen

Die CSRD Berichtspflicht hat mit den Nachhaltigkeitsberichten und den verlangten Standards ein wertvolles Werkzeug für Ihre Nachhaltigkeitskommunikation geschaffen. Auch wenn manche Unternehmen noch Zeit haben, lohnt es sich bereits jetzt, sich mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung auseinanderzusetzen. Für welchen Standard Sie sich entscheiden, ist dabei nicht so wichtig. Am meisten zählen Ehrlichkeit und Transparenz. Ein guter Nachhaltigkeitsbericht ist das Herzstück Ihrer Nachhaltigkeitskommunikation. Je ansprechender der Bericht, desto besser kommunizieren Sie Ihre Werte mit Ihren Stakeholdern. Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Beratungstermin mit mir, und wir gehen Ihr CSR-Projekt an! Win-win für Umwelt und Image!